Häufige Beschwerden Kinder – Mittelohrentzündung

Welche Folgen haben häufige Mittelohrentzündungen?

Viele kleine Kinder leiden unter wiederkehrenden Mittelohrentzündungen. Jede Mittelohrentzündung bedeutet, dass das Kind mindestens zwei Wochen lang schlecht hört. In dieser Zeit ist das Erlernen von neuen Wörtern nicht möglich. Wiederholte Mittelohrentzündungen können dazu führen, dass das Kind in seiner Sprachentwicklung stehen bleibt und undeutlich spricht. Oft bemerken Eltern dies zu spät, da Kinder schnell lernen von den Lippen abzulesen. Ab sechs Mittelohrentzündungen pro Jahr muss von einer verzögerten Sprachentwicklung ausgegangen werden, welche sich noch im Schulalter bemerkbar macht. Deshalb ist es wichtig, dass in solchen Fällen und beim kleinsten Verdacht auf eine Hörminderung, das Hörvermögen untersucht wird. Aus häufigen Mittelohrentzündungen kann sich eine chronische Mittelohrentzündung entwickeln. Diese führt zu einer Zerstörung von Trommelfell und Mittelohr. In diesen Fällen sind aufwändige Operationen notwendig, um das Hörvermögen wieder herzustellen.

Warum bekommt mein Kind häufig eine Mittelohrentzündung?

In den meisten Fällen ist eine Vergrößerung der Rachenmandeln der Auslöser für die Mittelohrentzündung. Auch eine Allergie, z. B. gegen Hausstaub oder anatomische Besonderheiten, können zur wiederkehrenden Mittelohrentzündung führen.

Welche Behandlungen kommen in Frage?

In vielen Fällen können wir mit pflanzlichen Medikamenten und abschwellenden Nasentropfen die Mittelohrentzündung behandeln. Sollte diese Behandlung nicht erfolgreich sein, kann eine Operation notwendig werden. Welche Behandlung bei Ihrem Kind sinnvoll ist, können wir nur nach einer eingehenden Untersuchung feststellen.

Welche Operationen kommen in Frage?

Alle Operationen bei Kindern werden in Vollnarkose und in der Regel ambulant durchgeführt. Der kleinste Eingriff ist der Schnitt ins Trommelfell. Dieser verheilt innerhalb weniger Tage und ermöglicht währenddessen den Abfluss von Sekret aus dem Mittelohr in den Rachen. Diese Methode wählen wir, wenn wir im selben Eingriff eine sehr große Rachenmandel entfernt haben und das Sekret dünnflüssig ist. Entleert sich nach dem Schnitt ins Trommelfell jedoch zähes Sekret, so ist die Einlage eines Röhrchens notwendig. Die Belüftung des Mittelohres wird damit für 3-12 Monate sichergestellt. Danach werden die Röhrchen abgestossen und fallen von selbst aus dem Ohr. Nur wenn die Probleme danach erneut auftreten, setzen wir Röhrchen ein, welche nicht von alleine rausfallen können.

Wir streben an, jedes Trommelfell nur zwei mal zu operieren, damit wir keine Folgeschäden auslösen. Nur in Ausnahmefällen setzen wir den Laser zum Trommelfellschnitt ein. Im Gegensatz zum scharfen Instrument verdampft der Laser den Bereich des Schnitts. So erhöht sich die Gefahr für eine chronische Mittelohrentzündung.

Wie gestaltet sich die Nachsorge?

Kinder mit Röhrchen im Trommelfell werden von uns regelmäßig untersucht, um sicherzustellen, dass das Mittelohr gut belüftet ist. Auch nach dem das Röhrchen herausgefallen ist, kontrollieren wir das Hörvermögen, um frühzeitig wieder auftretende Probleme zu erkennnen.