Häufige Beschwerden Erwachsene – Schlafapnoe | krankhaftes Schnarchen

Welche Formen des Schnarchen gibt es?

Das harmlose Schnarchen entsteht durch eine Erschlaffung der Muskulatur im Bereich des Rachenraumes und des weichen Gaumens während des Schlafes. Durch den Atemstrom kommt es zu Vibrationen der Weichteile des Rachens. Schnarchgeräusche werden hörbar. Mitunter liegt auch eine Behinderung der Nasenatmung vor, so dass über den Mund geatmet werden muss, was das Schnarchen begünstigt.

Das obstruktive Schnarchen (von Obstruktion, med. für Verschluss) bezeichnet den Zustand, bei dem es bereits zu krankhaften Abfällen des Gehalts an Sauerstoff im Blut kommt.

Was ist eine Schlafapnoe?

Schlafapnoe (apnoia bedeutet im Griechischen Windstille) heißt, dass es während des Schlafes zu wiederholtem Atemstillstand kommt. Als krankhaft gelten mehr als fünf Atemstillstände pro Stunde, die mehr als 10 Sekunden andauern. Die Atmung setzt dann erst wieder ein, wenn das Gehirn die erholsame Tiefschlafphase unterbricht und somit die Atmung wieder aktiviert. Dies führt zu einer Minderung der Schlafqualität und zu einer Ausschüttung von Stresshormonen. Hierdurch ist der Schlaf nicht mehr erholsam und die Betroffenen sind morgens nicht mehr ausgeschlafen.

Was sind die typischen Beschwerden bei einer Schlafapnoe?

Patienten mit Schlafapnoe leiden oft unter Müdigkeit/ Schläfrigkeit am Tage, unruhigem Schlaf, starkem nächtlichem Schwitzen, Mundtrockenheit nächtlichem Erwachen mit Atemnot, Potenzstörungen, Konzentrationsstörungen, Depressionen und Persönlichkeitsveränderungen.

Können auch Kinder an einer Schlafapnoe leiden?

Schnarchende Kleinkinder können ebenfalls eine Schlafapnoe aufweisen. Schauen Sie mal nachts bei Ihrem Kind vorbei und beobachten Sie für 5 bis 10 Minuten seine Atmung. Wenn es schnarcht oder gar Atempausen auftreten, sollten Sie einen HNO-Facharzt aufsuchen!

Welche Folgen kann die Schlafapnoe haben?

Anfangs kommt es zu Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und nächtliche Herzenge. Nach Jahren treten gehäuft Herzinfarkte, Schlaganfälle auf. Zwei von drei Patienten mit einer Schlafapnoe erleiden innerhalb von 10 Jahren einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Die Betroffene berichten häufig über berufliche und familiäre Probleme (verminderte Leistungsfähigkeit) und eine depressive Stimmungslage. Gefährlich ist das erhöhte Unfallrisiko durch den Sekundenschlaf beim Autofahren

Wie wird eine Schlafapnoe untersucht?

Ob Sie zu dem gefährdeten Personenkreis zählen, klären wir anhand einer eingehenden Befragung und ausführlicher Untersuchungen ab. Zu unseren Diagnoseverfahren gehören:

  • Endoskopie (Untersuchung der Nase mit starren und biegsamen Endoskopen)
  • Messung des Atemflusses durch die Nase (Rhinomanometrie)
  • Allergietestung
  • Ambulantes Schnarchscreening (Schlaflabor)
  • Fragebögen
  • Prüfung auf Engstellen im Rachen unter endoskopischer Kontrolle (Müller-Esmarch-Manöver)

Wie wird die Schlafapnoe behandelt?

Die Therapie richtet sich bei Erwachsenen nach dem Schweregrad der Erkrankung. Mögliche Therapieansätze sind:

  • Progenierende Schiene: Diese Schiene wird nachts getragen und schiebt den Unterkiefer nach vorne. Sie strafft so das Gewebe im Rachen und kann das Schnarchen und in einzelnen Fällen auch die Atemstillstände bessern oder beheben. Eine Erstattung durch die Krankenkasse erfolgt wenn überhaupt nur auf Antrag. Hierfür müssen wir der Versicherung den Nachweis einer erfolgreichen Therapie einer Schlafapnoe erbringen.
  • Verhinderung des Schlafens auf dem Rücken durch spezielle Gürtel.
  • Verbesserung der Nasenatmung, teilweise Leistung der gesetzlichen Krankenkasse, andere Operationen mit z. Bsp. der Radiofrequenztherapie (Celon®) an den Nasenmuscheln werden in der Regel nicht erstattet.
  • straffende Operationen am weichen Gaumen z. B. mit dem Laser (laserassistierte Uvulopalatoplastik).
  • nCPAP (nasal continuous positive airway pressure): Bei der nächtlichen Überdruckbeatmung wird der Rachenraum durch den erhöhten Druck offen gehalten. Die Verengung des Schlundes kann so wirksam verhindert werden. Hierfür ist die Untersuchung und Einstellung des Gerätes in einem Schlaflabor notwendig.
  • Bei Kindern wird in der Regel eine Operation an der Rachen- und/oder an den Gaumenmandeln nicht zu umgehen sein. Natürlich kann auch bei Kindern eine Allergie die Nase verstopfen und so zum Schnarchen führen. Die Untersuchung auf eine Allergie führen wir bei entsprechendem Verdacht auch bei Kindern durch.

Rundum gut versorgt

Welche Behandlung bei Ihnen oder Ihrem Kind den größten Erfolg verspricht werden wir gemeinsam mit Ihnen erörtern.